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Schildhof Untergereut (Baumkirch, Bamkirch, Bannkirch)

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Lage und Name lassen vermuten, dass Ober- und Untergereut einst ein einziger Schildhof waren, der erst im Laufe der Zeit in zwei Hofe geteilt wurde.  Es wäre durchaus denkbar, dass der Name, Baumkirch” an Sigmund von Baumkirchen erinnert, der um die Mitte des 14.  Jahrhunderts Katharina, eine Tochter des Dietrich von Gereut,  geheiratet  hatte  und  dann  im  Passeier  lebte.'”  In der Aufstellung der Schildhofe aus der Zeit um 1550 wird nur der Schildhof Gereut erwähnt*”, erst in  der  Aufstellung  von  1583  wird neben  dem  Schildhof  Gereut,  der  im  Besitz  von  Jakob  Gereuts Erben  war,  auch  der  Schildhof  Baumkirch  (Untergereut]  erwähnt.*” Wenn  sich  auch  der  eigentliche  Ursprung  des  Hofes  nicht eindeutig  feststellen  lässt,  so  steht  fest,  dass  er  nie  als  landesfürstliches  Lehen,  sondern  immer  als  freies  Eigentum  gegolten  hat.  Der erste  quellenmäßig  fassbare  Bauer  als  Besitzer  war  Michael  Bierbaumer,  der am  19.  Janner  1622  den  ,,Schildhof  samt  Schildgerechtigkeit”  dem  Hans  Hofer  eintauschte,  der  ihn  noch  am  selben  Tag an  Hans  Hafner  verkaufte.*’”  Unmittelbar  nach  dem  Verkauf  war dann  Hans  Hofer  von  Schenna  verstorben  und  seine  nächste Verwandte,  Elena  Pircher,  war  mit  dem  Verkauf  nicht  einverstanden.  Durch  ihren  Gatten,  Christian  Zipperle  von  Schenna,  ließ  sie den  Kauf  rückgängig  machen,  und  Hans  Hafner,  Wirt  und  Gastgeber  zu  St.  Martin  in  Passeier,  verzichtete  auf  den  Hof  unter  der Bedingung,  dass  ihm  der  Kaufpreis  von  2350  Gulden  zurückerstattet  würde  und  er  sein  Vieh  bis  Georgi  auf  dem  Hof  belassen  dürfe.

Trotz  verschiedener  Missverständnisse  zwischen  Zipperle  und Hafner  wegen  des  ,,Schildhofes  zu  Baumkirch  oder  ,Untergereut’ genannt“  war  es  zu  einem  Vertrag  gekommen,  wonach  Hans Hafner  bestandsweise  auf  ein  Jahr  den  Hof  bewirtschaften  durfte. Als Zins musste er zu  Lichtmess  133  Gulden  45  Kreuzer  an  Zipperle zahlen. In  der  Folgezeit  wechselte  der  Schildhof  Untergereut  sowohl seinen  Besitzer  wie  auch  Bestandsmann.  Laut  Steuerkataster  von 1694  besaßen  den  Hof  damals  Hans  Haller  und  Gosmann  Pixner gemeinsam  als  freies  Eigentum.  Er  bestand  zu  dieser  Zeit  aus  zwei alten  gemauerten  Häusern,  einem  Stadel,  zwei  Ställen,  einem Backofen,  einem  Viertelanteil  an  einer  Mühle,  einem  Krautgarten, eigenen  Waldungen,  zwei  Wiesen  (6  Tagmahd),  einem  Feld  (1 Tagmahd),  einer, „abgeräumten”  Sandbank  (5  Tagmahd),  einem Acker  (10  Star)  und  einer  Neurauth  (2  Star).  Gosmann  Pixner,  der nur  ein  Drittel  des  Hofes  besaß,  hatte  eine  Wiesmahd  (1  Tagmahd), eine  Wiese  (3  Tagmahd},  eine  Sandbank  (2  Tagmahd)  und  einen Acker  (5  Star)  inne.  Darüber  hinaus  führte  der  Kataster  noch  an, da  laut  einer  älteren  Beschreibung  zwei  Acker  (Bierbaum-  und Grünwaldacker)  und  eine  Wiese  (15  Tagmahd)  abgeteilt  worden seien.**

Die  Vorgänge  um  den  Besitz  des  Schildhofes  Untergereut  im Jahre  1622  bis  1623  hatten  schließlich  bei  der  Lehensbehörde  in den  Jahren  um  1700  zu  der  irrigen  Meinung  geführt,  dass  Untergereut  lediglich  ein  Ausbruch  aus  dem  Schildhof  Buchenegg  gewesen ist,  den  Christian  Zipperle  1623  gekauft  hatte.**  Diese  Meinung ist  nicht  nur  deshalb  falsch,  weil  Buchenegg  ja am  anderen  Ufer  der Passer  liegt,  sondern  auch  weil  Untergereut  bereits  1583  unter  den Schildhöfen  angeführt  wird!

Im  Steuerkataster  von  1775/1778  wird  als  Besitzer  des  Hofes Bartholomeus  Haller  geführt,  der  den  mit  2809  Gulden  eingeschätzten  Hof  schließlich  seinen  vier  Söhnen  Jakob,  Johann, Leonhard  und  Thomas  vererbte.  Diese  einigten  sich  auf  Jakob,  der dann  den  Hof  bis  1833  alleine  innehatte.  Sein  Sohn  Johann verkaufte  schließlich  1865  an  Martin  Raich.

(aus dem Buch “die Schildhöfe aus dem Passeier”)

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